Wenn man nur eingeschränkt sehen oder sich bewegen kann: Schülerinnen und Schüler der Grundschule Weddingstedt testen Barriboxen
Für alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Weddingstedt gab es im Sportunterricht etwas komplett Neues! Sie konnten sich im Sportunterricht mit Hilfe einer Vielzahl von Materialien in die Situation von Menschen mit Bewegungseinschränkungen versetzen.
Es gab drei Stationen. In der ersten Station stand ein Kind in der Mitte eines Kreises und war durch eine lichtundurchsichtige Brille blind. Einzig durch gutes Hören konnte dieses Kind erahnen, wohin sich die anderen Schülerinnen und Schüler den Ball im Kreis zugespielt haben. Denn die Bälle waren so präpariert, dass sie je nach Schwierigkeitsgrad mal mehr und mal weniger ein Geräusch verursachten, wenn man sie bewegt.
In der zweiten Station stand ein Kind im Tor und war durch eine solche Brille blind. Die anderen Schülerinnen und Schüler haben dann in unterschiedlichen Abständen die Bälle Richtung Tor gerollt. Oft war das blinde Kind sogar in der Lage, das Tor zu verteidigen.
Als dritte Station war ein Bewegungsparcour aufgebaut, in welchem man durch entsprechende Brillen entweder nur eingeschränkt oder gar nicht sehen konnte. Im Weg standen aufgebaute Kegel oder kleine Schaumstoffbausteine, welche nicht umfallen sollten. Um den Parcour dennoch sicher bestreiten zu können, war Jedem ein Helferkind zugeordnet. Dieses Kind konnte immerzu sagen, wo sich der richtige Weg befand. Zusätzlich konnten die Schülerinnen und Schüler im Parcour einen Blindenstock nutzen.
Den gleichen Parcour konnten die Schülerinnen und Schüler auch durch die Verwendung von Klettverbänden um die Beine durchlaufen. Besonders die kleinen Schaumstoffbausteine wurden dann durch die eingeschränkte Mobilität der Beine zur großen Herausforderung.
Die Barriboxen boten eine Vielzahl von Materialien, um mit den Schülerinnen und Schülern Verschiedenheit und Vielfalt zu thematisieren. Auf spielerische und zugleich lebensnahe Weise konnten sie für die Einschränkungen körperlich beeinträchtigter Kinder sensibilisiert werden. [
Text: Gabriel Gnädinger